Ziel des Projektes ist die Erforschung und Darstellung des Warenaustausches und des Einkaufsverhaltens der BewohnerInnen in Grenzdörfern entlang der March im Weinviertel des 19. und 20. Jahrhunderts. Die interkulturellen und sozialen Aspekte dieses Austausches an der österreichisch-slowakischen/tschechischen Grenze und dessen Wandel durch die Grenzschließung und die Wiederöffnung nach dem Fall des Eisernen Vorhanges stehen im Fokus.

Beispielhaft für den grenzüberschreitenden Warenaustausch wird die Greißlerei Pawelka aus Jedenspeigen, von 1880 bis in die 1970er-Jahre ein Familienbetrieb, erforscht und im Poysdorfer Wirtshaus neu eingerichtet. Schließlich war die Unterbringung einer Greißlerei in einem Nebenraum des Wirtshauses typisch für die dörfliche „Nahversorgung“. Beim Greißler, auf Märkten in angrenzenden Gemeinden oder bei Hausierern kaufte man diejenigen Produkte, die man selbst nicht produzieren konnte. Die möglichst authentische Nach- und Neugestaltung der Greißlerei sowie Texte, Bildmaterial und Interviews dokumentieren die Sozialgeschichte des Einkaufens in den Weinviertler Dörfern nahe der Grenze.