Das Leben im Dorf verläuft auf den ersten Blick gleichförmig. Es entsteht, wächst, wirkt und vergeht wie der Rhythmus der Jahreszeiten. Die Spuren der Veränderung werden ersichtlich, wenn man aufmerksamer hinsieht. Wo einst das Leben war, eine warme Stube, eine Hoffnung auf die Zukunft, breitet sich schnell wieder Ödnis aus, wenn der Strom der Lebensenergien vorbeigezogen ist. Auf der anderen Seite bevölkern sich scheinbar verlassen schlafende Plätze für kurze Zeit und bieten dann Raum für Feierlichkeiten in der Gemeinschaft.

Den Spuren zu folgen und sie darzustellen ist wie Archäologie. Ausgrabungen aus der eigenen, verblassenden Erinnerung, Erzähltes nachempfinden oder aus dem vermittelten Gefühl eines Ortes nachvollziehen. Hier ist das so, hier war das so. Oder war es hier so?

Die über das ganze Dorf verteilten Installationen – lebensgroße Menschendarstellungen – zeigen Spuren auf. Wie Momentaufnahmen stehen Bilder, von erlebter Erinnerung bis zu freier Spekulation, im Ort. Gefühle werden ausgelöst, Gedanken angeregt. Für den Fluss des Lebens und über die eigene Verortung in dieser Bewegung.